Häufige Fragen – FAQ

Fragen zu Helfen in Seelischer Not

Ich bin gerade selbst in einer seelischen Krise. Kann ich mich direkt an euch wenden?

Leider nein. Wir sind keine Hilfestelle für Betroffene. Wenn es dir gerade selbst nicht gut geht, ist es toll, dass du dir Hilfe suchen möchtest. Aus unserer Seite Hilfe findest du einige Anlaufstellen. Im Notfall wähle bitte auch die 110 oder die 112.

Macht man Menschen nicht kränker als sie sind, wenn man ständig darüber redet?

Nein. Wir wollen niemandem eine psychische Erkrankung “einreden”. Im Gegenteil: Wir sind der Meinung, dass nicht jede seelische Krise gleich eine psychische Erkrankung ist. Wir wollen deshalb in unseren Kursen vermitteln, was man akut tun kann und wann es wichtig ist, sich vielleicht doch professionelle Hilfe zu suchen. Wir wollen Menschen nicht krank machen, sondern achtsam darauf schauen, um seelische Nöte abzufangen und mögliche psychische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und dann zu behandeln. Dadurch wollen wir Chronifizierungen und schwere Erkrankungen verhindern.

Sollen jetzt alle Ersatz-Therapeut:innen werden?

Nein. Niemand kann oder soll die Aufgaben von ausgebildeten Fachkräften übernehmen. Aber ähnlich wie in medizinischen Notsituationen Ersthelfer:innen am Unfallort die Erstversorgung übernehmen, bis ein Krankenwagen da ist, wollen wir in unserem Projekt Handlungsstrategien für die seelische Erstversorgung vermitteln. Dazu gehört auch, auf eigene Grenzen zu achten (Stichwort: eigene Warnweste) und zu wissen, wie man schnell (professionelle) Unterstützung organisieren kann.

Führt das Projekt nicht dazu, dass mehr Menschen zum Arzt gehen und dadurch das Versorgungssystem belasten?

Wir wissen aus vielen Studien, dass eine frühzeitige Behandlung von psychischen Erkrankungen einen positiven Einfluss auf den Behandlungsverlauf und damit oft auch auf die Therapie- oder Verweildauer oder die Häufigkeit von stationären Aufenthalten hat. Außerdem können wir dadurch Chronifizierungen vermeiden, die oftmals schwieriger zu behandeln sind und mit häufigen (und teils langen) Krankenhausaufenthalten einhergehen. Ein frühzeitiges Erkennen kann somit vielmehr die Belastung des Versorgungssystems reduzieren. Aber klar ist auch: Psychische Erkrankungen müssen professionell behandelt werden und gehen meist nicht durch etwas frische Luft oder etwas Sport wieder weg. Dafür ist unser Versorgungssystem aber auch da.

Was ist der Unterschied zwischen Ersthelfer:innen und Anleiter:innen?

Wer bei uns einen 1,5-2-stündigen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hat, wird von uns Ersthelfer:in genannt. Wer zusätzlich an einer Anleiter:innen-Schulung teilgenommen und diese mit einem Zertifikat abgeschlossne hat, darf selbstständig Erste-Hilfe-Kurse halten und wird Anleiter:in genannt.

Wie kann ich einen Ersthelfer:innen-Kurs für eine Gruppe buchen?

Auf unserer Seite Ersthelfer:innen findest du unter Kursbuchung eine Karte mit unseren aktuellen Anleiter:innen. Dort kannst du schauen, wer in deinem Umkreis Kurse anbietet und dich über die angegebene E-Mail-Adresse direkt bei dem:der jeweiligen Anleiter:in melden. Oder du schreibst uns über unser Kontaktformular, sodass wir dich bei der Kursbuchung unterstützen.

Kann ich mich auch als einzelne Person für einen Ersthelfer:innen-Kurs anmelden?

Für unsere sogenannten öffentlichen Kurse können sich auch Einzelpersonen anmelden. Wir veröffentlichen sie regelmäßig auf unserer Seite Termine. Im Moment finden diese ca. 1x/Monat in Regensburg statt.

Wie viel kostet ein Ersthelfer:innen-Kurs?

Unsere Anleiter:innen legen ihre Kursgebühren selbst fest. Daher melde dich gerne direkt bei unseren Anleiter:innen oder über unser Kontaktformular und wir schauen, was wir dir für deine Gruppe anbieten können. Allgemein gilt: Wir wollen den Zugang zu unseren Kursen niedrigschwellig halten. Daher frag bei uns gern individuell nach.

Heißt das Projekt jetzt “Hilfe in Seelischer Not” oder “Helfen in Seelischer Not”?

Diese Frage können wir sehr gut verstehen, denn wir haben unseren Projektnamen tatsächlich verändert. Ursprünglich hieß unser Projekt “Hilfe in Seelischer Not” – in Anlehnung an das wissenschaftlich begleitete und vom Bayerischen Gesundheitsministerium geförderte Projekt “HSN Age – Hilfe in Seelischer Not”. Der Projektname hat jedoch immer wieder zu Verwirrung geführt, da einige Menschen dachten, dass wir eine Hilfestelle wären, an die man sich in einer psychischen Notsituation wenden kann. Wir sind jedoch in erster Linie ein Schulungsprogramm, das Menschen in ihrer Handlungskompetenz zu helfen unterstützt. Daher haben wir unser Projekt in “Helfen in Seelischer Not” umbenannt, um den Fokus mehr auf die Handlung des Helfens zu legen.